„Versand genauso überwachen wie den Pharmagroßhandel“


Die FDP im Landtag von Thüringen fordert, Versender aus dem EU-Ausland durch bilaterale Abkommen über Temperaturkontrollen zur Einhaltung der Qualitätsstandards beim Arzneimittelversand zu bewegen. Der Vorsitzende des PHAGRO | Bundesverband des pharmazeutischen Großhandels, Marcus Freitag, unterstützt den Vorstoß, der am heutigen Tag der Apothekenproteste in Dresden und Erfurt öffentlich wurde. Dazu erklärt Freitag: „Arzneimittel-Versender sind verpflichtet, die vorgeschriebenen Temperaturbedingungen zu erfüllen. Eine Kontrolle erfolgt jedoch nicht. Das geht zu Lasten der Gesundheit der Patientinnen und Patienten. Die Aufsichtsbehörden müssen den Versand genauso überwachen wie den Pharmagroßhandel.“

In diesen heißen Sommertagen werden wieder bundesweit Arzneimittel in Paketen ausländischer Versandunternehmen ohne jede Kühlung oder Temperaturkontrolle durch Deutschland transportiert. Viele Medikamente sind sehr temperaturempfindlich, verformen sich oder werden unwirksam. Die deutschen Behörden kontrollieren die Versender jedoch nicht, weil die Firmen im benachbarten Ausland sitzen – aus dem sie den Großteil ihrer Ware nach Deutschland schicken. Die dortigen Behörden erklären sich aber für nicht zuständig, weil nach Deutschland versandt wird.

„So kann es nicht weitergehen“, sagt der PHAGRO-Vorsitzende Freitag. Deshalb unterstützt er den Vorschlag von Robert-Martin Montag, Generalsekretär der FDP Thüringen, und seiner Landtagsfraktion, bilaterale Vereinbarungen für Temperaturkontrollen zu schließen: „Es geht um die Gesundheit von Menschen, die sich auf die Wirksamkeit ihrer Medikamente verlassen.“